- Unvergessene Heimat -

Über die Wellen der Zeit rufst Du, Heimat, mir zu,
mit Bergen, Tälern und Hain, in meinem Herzen ruhst Du.

Sinnend mein Auge sucht wo Deine Seele ist,
vertraute Wesen in Dir werden mit Schmerz vermißt.

Doch wenn ich forsche tief, fühl ich im Herzen ein Singen,
als ob über Zeit und Raum, von fern tausend Grüße klingen.

Sie gleiten auf goldenen Flügeln, von Seelen aus Dir verbannt, wir werden Dich nie vergessen, Du Kleinod in fremder Hand.

Aus der Seele steigt es..

Wie ein Atemzug, sanft streicht es über die Heide,
gleitet über die Auen, den Hain, die Fluren,
schwebend aus der Vergangenheit steigt es auf,
Sehnsucht hat es geboren.

Unerfülltes Sehnen, stärker als alle auferlegten Begrenzungen,
trägt es vorwärts in das Unvergessene,
wo offenen Wunden, betäubt nur von dem Opiat eines halben Jahrhunderts, der Heilung harren.

Es kommt, um auf den Pfaden der Erinnerung zu wandeln,
um auf den tief eingeprägten Spuren heimzufinden,
um den brennenden Durst zu löschen,
der durch Heimatraub entfacht wurde.

Und es schöpft heilenden Balsam aus der Quelle der Memoiren,
dem Echo längst vergangener Zeiten,
bewahrt und unvergessen, unangetastet von schriller Gegenwart,
verewigt im Gewebe der Unvergänglichkeit.

Frei von allen aufgezwungenen Fesseln
läßt es sich nieder in den vertrauten Fluren,
in vollkommener Harmonie verschmilzt es und
schwelgt in der Sphäre der Zugehörigkeit, unantastbar,

                                          Heimkehr.