17. Peterswalder Heimattreffen in Hainburg

Einer mehr als drei Jahrzehnte langen Tradition folgend, trafen sich am 29. und 30. Juni 1991 mehrere Hundert Peterswalder zum 17. Male in ihrer Patengemeinde Hainburg.

Auch aus der Nachbargemeinde Nollendorf, für die die Gemeinde Hainburg am 22. Juni 1975 ebenfalls die Patenschaft übernommen hatte, waren zahlreiche in den Jahren 1946 bis 1948 von den Tschechen in alle Welt vertriebene Landsleute nach Hainburg gekommen, um gemeinsam mit den Peterswaldern Wiedersehen zu feiern.

Nach einem feierlichen Gottesdienst in der Sankt Wendelinuskirche in Hainstadt fand in Anwesenheit zahlreicher Repräsentanten der Gemeinde Hainburg sowie des Obmannes der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Landesverband Hessen, Alfred Herold und des Vorsitzenden des BdV-Ortsverbandes, Landsmann Klöcker, in der Sporthalle an der Offenbacher Landstraße der offizielle Teil des Treffens statt.  Für die Gemeinde Hainburg sprach in Vertretung des Bürgermeisters Herbert Wemelka der Beigeordnete Georg Schwab.  Josef Stelz von der Peterswalder Heimatgemeinschaft und Willibald Bail von der Nollendorfer Heimatgemeinschaft übergaben Herrn Georg Schwab je ein Modell der ehemaligen, inzwischen zerstörten Pfarrkirchen von Peterswald und Nollendorf, die in der vorgesehenen und noch einzurichtenden Heimatstube der Gemeinde Hainburg einen Ehrenplatz bekommen werden.  Beide Modelle wurden von dem 85-jährigen Richard Wolf (Obertshausen) in mühevoller Arbeit erstellt und haben künstlerischen Charakter (siehe Foto).

 Herr Richard Wolf und die von ihn erstellten Modelle der Pfarrkirchen von Nollendorf und Peterswald. 

Nach Beendigung des offiziellen Teiles wurde die Wiedersehensfeier fortgesetzt.  Auch am Nachmittag kamen noch viele Besucher aus nah und fern.  Der große Parkplatz vor und neben drthalle an der Offenbacher Landstraße war bis auf den letzten Platz belegt.

Zur Freude aller Anwesenden konnten nach der langersehnten Vereinigung beider deutscher Staaten erstmals auch die in Ostdeutschland lebenden bzw. dorthin nach dem Kriege vertriebenen Peterswalder und Nollendorfer an dem Heimattreffen teilnehmen.  Etwa dreißig Ehepaare waren erfreudlicherweise von dort nach Hainburg gekommen, das Wiedersehen nach über 45 Jahren mitzufeiern.

Um diese Bürger am Geschehen in der Gemeinde Hainburg teilhaben zu lassen, ist die Peterswalder Heimatgemeinschaft aufgrund der neuen Situation nunmehr in der Lage, auch den in Ostdeutschland lebenden Peterswaldern und Nollendorfern das Jahrbuch der Gemeinde Hainburg zu übersenden.  Damit verbinden wir die Hoffnung, daß sich die Kontakte zu unserer Patengemeinde Hainburg und deren Einwohnern weiter vertiefen und so bitten wir die Repräsentanten, an ihrer Spitze Herrn Bürgermeister Wemelka, uns auch weiterhin ihr Vertrauen zu schenken und die Patenschaften im Sinne der Urkunden vom 16.5.1959 und 22.6.1975 mit Leben zu erfüllen.