„Historische Salzstraße"
In den alten Tagen brachten Salzhändler mit ihren pferdebespannten Planwagen, auf der Strecke zwischen Halle/Saale und Prag, auf der sogenannten „Salzstraße“, Ihre Waren zum Markt. Es war die erste Landstraße, die durch die Grenzwälder Böhmens zog and wurde schon vor 1000 A.D. erwähnt.
Sie führte, wie ich jetzt erst herausfand, auch durch Tyssa-Brache und meine Schritte führten mich tagtäglich, ohne es zu wissen, über diese historische Route. Und zwar ist unser Gasse’l (Gasse) ein Teil der Salzstraße.
Die Salzstraße führte von Gottleuba, (Sachsen) kommend, über die jetzigen Ortschaften Neuhof/Hungertuch, durch die Peterswalder Gemarkung herauf zum Buchtendörfel (Antonstal) und von da nach Tyssa-Brache auf das Gasse’l, wo wir wohnten, and zog dann, auf demselben Weg weiter, durch den Wald, am jetzigen Ziegelteich vorbei, durch die Wolfsschlucht nach Königswald. Von da ging sie dann über Klein-Kahn, Kninitz?, Saara, Troschig and Postitz nach Aussig und weiter über die Berge nach Prag. Leider sind auf dieser letzten Phase die Spuren verwischt.
Auf diesen Strecken gab es damals nur Wegstationen. Die Namen „Tesk,“ (Tyssa?) and „Werec“ („Raiza?) werden in alten Aufzeichnungen noch gefunden. Auch Königswaldhatte eine Wegstation, wo sich die Salzstraße über den „Weißen Weg“ nach Klein-Kahn fortsetzte. Sie hieß „Scheckental“. Wahrscheinlich hatten sie dort immer eine ziemliche Anzahl frischer Pferde zur Hand, da die Gespanne immer ausgewechselt wurden, ehe es über die Berge ging. Man sagt, daß sie nur „Schecken“ dafür benutzten.
Diese Station muß ziemlich umfangreich gewesen sein, wie man noch zum Teil an übriggebliebenen Mauerresten und Kellergewölben sehen konnte. Sie lag unweit der jetzigenKönigswald Hausnummer 241, „Gasthaus zum Tscheckental“, im Oberdorf and der Name wird damit in Verbindung gebracht.
Es muß damals eine ziemlich unsichere Zeit gewesen sein und diese Straße durch die böhmischen Wälder war sehr einsam, wer weiß was sich darauf alles zugetragen hat ….