Schönwalder Zeittafel 1100 - 1923
1100 Um diese Zeit hat Schönwald als kleiner Ort sicher bestanden.
1169 Schönwald wird als Kirchort ( pulcher mons )genannt.
1200 Schönwald soll zum Kloster Osseg gehört haben. (?)
1300 Schönwald gehört zur Herrschaft Graupen.
1360 Nikolaus Gundrami wird als Pfarrer in Schönwald eingesetzt.
Installator ist der Pfarrer von Ebersdorf.
1363 Der Priester Jakobus wird Pfarrer von Schönwald.
Installator ist der Pfarrer von Eulau.
1468 ist Nickel Winter Gemeinderichter in Schönwald.
1487 Timo von Kolditz verkauft die Herrschaft Graupen samt Zubehör
an Ernst von Schönburg um 15.000 Gulden.
1495 Die Kirchengemeinde Schönwald gehört zum Bistum Meißen.
1537 – 1547 Strittigkeiten zwischen Kursachsen und Böhmen wegen
unbestimmter Grenzen, so auch wegen eines Baches bei Schönwald.
Zur Festsetzung finden Kommissionen statt.
1580 Tam ( Damian ) von Sebottendorf kauft Teile der Herrschaft Graupen
und gründet eine neue Herrschaft „Schönwald“. ( Schönwald, Peterswald,
Nollendorf und Waldstrecken bei Sernitz und Tellnitz.
1620 Die Herrschaft Schönwald wird vom Fiskus eingezogen.
1622 Damian von Ottendorf kauft dieselbe, wird aber als Lutheraner vertrieben.
1624 Die Herrschaút kommt an Freiherrn Franz Courrières. ( Kurirär )
1632 Die Sachsen plündern Schönwald. Damian von Ottendorf kommt mit
der Reichsarmee nach Schönwald und übernimmt die Herrschaft. Im
September muß er dieselbe, diesmal auf immer, verlassen.
1633 Graf Nikolaus von Schönfeldt gelangt in den Besitz der Herrschaft Schönwald.
1639 Die Schweden verwüsten den Ort und brennen die Kirche nieder.
1647 – 1656 werden die zerstörten Gebäude nach und nach wieder aufgebaut, in
letzterem Jahre auch die Kirche.
1649 Simon Gröschel ist herrschaftlicher Amtsschreiber. Hanß Zechel, Schulmeister,
beginnt mit dem Schreiben der Kirchen-Matriken.
1655 Schönwald kommt zum neuerrichteten Bistum Leitmeritz.
1663 24. April. In Schönwald wird die erste Leichenpredigt gehalten.
1667 Nikolaus Löw in Prag gießt für die Kirche drei neue Glocken.
1671 Auf Gutbefinden des Pfarrers Ignatio werden den Schuldnern von Kirchengeldern
für eine Anzahl von Jahren die Zinsen geschenkt. Genannter Pfarrer legt neue
Matriken an.
1686 wird die in Dresden gebaute Orgel aufgestellt.
1696 wird die Kirche gemalt, werden neue Matriken angelegt und die Daten von 1671
übertragen.
1697 wirkt der erste Kaplan Christian Pöckel im Orte.
1699 Graf Josef Rudolph.von Schönfeldt überläßt seinem Bruder die Hälfte des
gemeinsamen Besitzes. Josef Franz ist also jetzt alleiniger Besitzer.
1701 wurde die Pfarrscheune vom Grund aus neu aufgebaut.
1704 Graf Josef Rudolph macht laut Testament v. 1. 0kt. Punkt 18 eine Spital
– ( Pfründner ) Stiftung und eine Kaplanstiftung. Der Kirche vermacht er
1000 Reichsthaler. Der Pfarrbau wird mit 100 Gulden bedacht.
1705 Die Herrschaft geht auf die Schwester obiger Brüder über. Der Gemahl der
Schwester ist Graf Franz Ignatz Wratislav von Mitrowitz, Statthalter in
Böhmen.
1706 Genannter Graf erbaut das gestiftete Hospital. Am 1. Sept. weiht General-Vikar
P. Tobias Joh. Frz. Hübner, früher Pfarrer in Schönwald, die neuerbaute
Wallfahrtskirche in Mariaschein und übertragt in diese das Gnadenbild.
1707 9. Juni. Das Herz des in Prag verstorbenen Spitalstifters wird in der
Kirchenmauer, rechts vom Altar beigesetzt und eine Marmortafel mit einer
Inschrift angebracht.
1708 Besitzer der Herrschaft und dessen Gattin lassen über dem Haustor des
Schlosses eine steinerne Wappentafel mit Inschrift anbringen.
1710 Die Hauptwand des wandelbaren d.i. baufälligen.Pfarrwohnhauses muß von
einem Zimmermann mit einer Steife ( Stütze ) versehen werden.
1712 Sämtliche Bauern von Schönwald und Peterswald suchen um Roboterleichterung
wegen der Fuhren nach Prödlitz an. ( Ohne Erfolg! )
1714 wird die neuerbaute Kirche in Böhm. Kahn eingeweiht und am selben Tage
daselbst ein Brautpaar aus Schönwald getraut.
1715 wird in Schönwald der neue, aus Holz gearbeitete Altar aufgestellt. Am 23. Nov.
wird der älteste im Snital verstorbene Pfründner, 96 1/2 Jahre alt, beerdigt.
1716 Baumeister Peter Versa aus Leitmeritz erbaut die neue Pfarrei.
1719 In diesem Jahre gab es immer noch einige wüste, d.i. herrenlose Güter im Orte.
1720 wurde der Turmknopf abgenommen, die Schriftstücke von 1656 neu geschrieben
und ergänzt und wieder eingelegt.
1720 21. Mai. Errichtung der Statue des hl. Johannes von Nepomuk bei Haus-Nr. 196.
Aus Anlaß der Heiligsprechung des Johannes v. Nepomuk wallfahren die
Schönwalder nach Leitmeritz, wo große Festlichkeiten stattfinden.
1732 wurden die noch jetzt verhandenen kupfernen Kesselpauken gekauft.( 31 fl 42 kr )
1742 Die Herrschaft Schönwald muß Korn nach Aussig liefern, wo selbst militärische
Besetzung lag.
1744 – 1745 Die preußischen Truppen beziehen bei Schönwald ein abgestecktes Lager.
1748 wurde das.Bräuhaus neu erbaut u.zw. vom Leitmeritzer Baumeister Peter Verta.
Verbot der Herrschaft gegen eigenmächtiges Sachsengehen.
1754 Bau des Meierhofes durch obigen Baumeister.
1756 27. Okt. Auf dem Rückzuge von Lobositz kommt König Friedrich der Große
mit 2 Bataillonen nachmittags 3 Uhr in Schönwald an und nimmt hier
Nachtquartier.
1757 Friedrich der Große kommt am 25. Juli durch Schönwald und marschiert ins
Lager Kotta in Sachsen.
1759 Abgesandte der Stadt Aussig müssen beim preuß. Feldkommissariat in
Schönwald 150 Dukaten erlegen, damit die Geiseln Primator Eisbrich und
P. Münch freigelassen werden.
1760 Durch Einschleppung der Ruhrkrankheit steigt die Zahl der Sterbefälle in diesem
Jahre auf 168.
1767 Pfarrer Schneider erreicht, daß an der Filialkirche in Peterswald die Charwoche
und das Weihnachtsfest ebenso gefeiert werden dürfen, wie in der
Mutterkirche Schönwald.
1771 werden die Hausnummern eingeführt. ( 172 Häuser )
1776 suchen die Peterswalder und Schönwalder Bauern abermals wegen der Prödlitzer
Robotfuhren an. ( Ohne Erfolg wie 1712 )
1778 Im sog. Kartoffelkriege marschiert ein Teil des österr. Heeres neben dem
Spitzberg vorbei nach Sachsen.
1779 Kronprinz, nachmaliger Kaiser Josef II. bereist das Kriegsgebiet und reitet von
Peterswald über Schönwald und Zinnwald nach Osseg.
1783 Die verschuldete Herrschaft Schönwald kommt unter Zwangsverwaltung.
Die Filialkirchen zu Peterswald und Nollendorf werden selbständig.
1790 wird die neue Kirche gebaut.
1791 Wegen Verschuldung wird das zur Schönwalder Herrschaft gehörige Gut Prödlitz
an den Besitzer von Türmitz verkauft.
1793 Freiherr von Hackelberg kauft die Herrschaft Schönwald.
1795 wird die neue Kirche vom Kreisdechant Hesse eingeweiht.
1802 Die Herrschaft kommt an die 2 Brüder Anton und Franz Wagner aus Böhm. Kahn.
1808 Das Spitalsgebäude gerät in Verfall.
1813 Kriegsjahr. Einquartierungen, Lieferungen, Transportfuhren. Einschleppung der
Ruhr. Das verfallene Spital muß abgetragen werden.
1822 Die Pfarrei wird mit Ziegeln gedeckt. Die noch brauchbaren, abgerissenen
Schindeln kommen auf das Kirchendach.
1828 Die Herrschaft gerät wegen ungeordneter Wirtschaft in Verfall.
1835 Die verfallene Schule wird neu aufgebaut. Kirche und Turm werden mit Schindel
gedeckt. Die Schule wird zweiklassig.
1840 Die Gemeinde forstet den Schulwald neu auf, da sie 1838 ein Stück abgetrieben
hatte.
1842 Der Fabrikant Anton Balle in Zwickau kauft die Herrschaft Schönwald.
Die Dorfstraße wird gebaut und teilweise verlegt.
1847 Bau eines Spritzenhauses. ( 1839 hatte man eine Feuerspritze gekauft. )
1846 Grenzbegehung; 1847 Grenzsteinsetzung zwischen Böhmen u. Sachsen durch
eigene Kommissionen.
1848 Die Nationalgarde läßt am 13. August ihre Fahne weihen. Am 15. August
Kirchenparade. Anläßlich der Konstitutionsverkündung ( neue Verfassung )
ein Freudenfeuer auf dem Spitzberge.
1849 Aufkommen des Privatgeldes. Die Guldenzettel wurden in Halbe und Viertel
zerschnitten. Militäreinquartierung. 360 Mann Feldjäger.
1850 Gemeindewahlen nach dem neuen Wahlsystem. Der bisherige Richter wird
Gemeindevorsteher.
1866 Kriegsjahr, Durchmärsche der Sachsen und Preußen.
1867 Großfeuer. Es brannte ab die Haus-Nr. 66, 67, 70, 291, 183, 185.
1878 Bankinhaber Emanuel Sommer aus Böhm. Leipa kauft die Herrschaft.
1880 Am 16. August ging zwischen Schönwald und Peterswald ein starker
Wolkenbruch nieder und richtete viel Schaden an.
1881 wird die neue Schule gebaut, am 4. Juni wird sie eingeweiht.
1882 wird die Schule vierklassig.
1892 Graf Friedrich Westphalen in Kulm kauft die Herrschaft Schönwald. Der Kaufpreis
ist in der Chronik nicht genannt.
1893 Der Tellnitzer Bahnhof wird gebaut.
1897 29., 30. u. 31. Juli Hochwasser infolge Wolkenbruchs. Viel Schaden.
1898 Erbauung der neuen Straße. ( Friedrichstraße ) durch den Wald bis Tellnitz durch
Graf Westphalen. Der „Neuweg“ wird von der Gemeinde als Straße
ausgebaut.
1906 weilte der österr. Generalstab mit 25 Stabs- und 9 Oberoffizieren samt 147 Mann
und 126 Pferden in Schönwald. Feierlicher Empfang durch Gemeinde,
Schule, Vereine u.s.w. In der Schule wohnte ein Major am 9. Juni. Der Chef
des Generalstabs und seine Begleitung waren im Schloß einquartiert.
1909 Das eiserne Straßengeländer wird gebaut.
1911 Sehr trockenes Jahr Dürre, Wasser- und Futternot. Am 31. Dez. Probefahrt auf
der neu erbauten elektrischen Bahn nach Tellnitz.
1912 Am 1. Jänner Eröffnung des allgemeinen Verkehrs auf der genannten Bahn.
1913 Einweihung des Denkmals in Kulm und des Aussichtsturmes in Nollendorf, sowie
der Kapelle bei Nr. 134.
1914 Beginn des unseligen Weltkrieges; am 26. Juli teilweise, am 31. Juli allgemeine
Mobilisierung. Das elektr. Licht brennt.
1916 Franziska Ritschel aus Nr. 302 stirbt im Asyl im Alter von 100 Jahren und 4
Wochen, am 5. Sept. Am 21. November stirbt Kaiser Franz Josef I. und
Karl Franz Josef tritt die Regierung an.
1917 Hungersnot im Erzgebirge. Abnahme der großen und kleinen Glocke, sowie der
Kapellengklöckchen bei Nr. 136 und Nr. 150.
1918 Am 28. Oktober Kriegsende. Beginnende Heimkehr der Soldaten. Zerfall der
Monarchie. Proklamation der Tschechoslowakischen Republik. Thomas
Masaryk Präsident.
1919 Abstempelung der Banknoten, Kriegsanleihen und anderen Wertpapiere.
Konskription aller Spareinlagen, Genossenschaftsanteile u.s.w.
Grenzbesetzung durch slowakische Soldaten.( Legionäre )
1920 Heimkehr der Kriegsgefangenen.
1921 Im Feber Volkszählung. 32 Personen mit tschech. Muttersprache.
1919 Die 1. Gemeindewahlen nach der Staatsgründung. Gustav Ritschel aus Nr. 59
Gemeindevorsteher.
1923 Gemeindewahlen. Wieder Gemeindevorsteher Gustav Ritschel Nr. 59.