Die Geschichte der Familie Hantschel
Ursprünglich stammte die Familie Hantschel aus Böhmisch-Kahn, einem kleinen Bauerndorf nicht weit von Peterswald entfernt in Nordböhmen, Sudetenland. Bis 1918 war das Sudetenland eines der drei sogenannten Kronländer, die zur Österreichischen Monarchie gehörten. Bis zum Jahre 1786 waren die Bauern im Sudetenland Leibeigene und mussten sogenannte Robotdienste leisten und für jede Veränderung die Genehmigung ihres Herrn bekommen. Diese Supplikationen sind in den Herrschaftsprotokollen festgehalten. Ebenso die Dekrete der Herrschaft.
Aus diesen Herrschaftsprotokollen geht hervor, dass es Wenzel Hantschel war, geboren um 1740 in Böhmisch–Kahn, der am 10.12.1767 bei seinem Fronherrn Graf Wratislava um Genehmigung des alleinigen Bierausschankes ansuchte. Da diese „üble“ Schenke aber ihn und seine Familie nicht ausreichend ernähren konnte, stellte er nach seiner Verheiratung am 21.9.1769 bei der Herrschaft den erneuten Antrag, mit seiner Frau Veronika nach Peterswald übersiedeln zu dürfen, um dort eine Schenke zu kaufen und zu betreiben.
Nachdem er die Genehmigung der Herrschaft erhalten hatte, zog er zuerst ins Haus-Nr. 61 nach Peterswald und danach wurde die „untere Schenke“, die nach den Franzosenkriegen baufällig geworden war, vom Wenzel Hantschel im Jahre 1769 ( Haus-Nr. 79 ) neu aufgebaut und den Fuhrleuten zu Ehren, die – von Sachsen kommend und dorthin fahrend – in der Schenke gern einkehrten, „schwarzes Ross“ genannt. Die Schenke erwies sich in Anbetracht des immer stärker werdenden Verkehrs zwischen Böhmen und Sachsen als unzulänglich. Daher errichtete der Sohn oder Enkel des W.H., der 1769 übergesiedelt war, gegenüber ein großes Haus ( Nr. 352 ) mit Tanzsaal und Übernachtungsmöglichkeiten und verlegte das Wirtschaftsgeschäft dorthin. Die untere Schenke wurde auch unter dem Namen „Kastanienhof“ allgemein bekannt.
Im Jahre der Volkszählung 1869 gehörten das Haus-Nr. 61 der Familie Blumentritt und Haus-Nr. 79 der Familie Püschel.
Im Jahre 1839 wurde ein Kind von Wenzel Hantschel, *15.2.1801, der ein Enkel jenes aus Böhmisch-Kahnstammenden Wenzel Hantschel war, bereits im Haus-Nr. 352 geboren. Dieses Haus wurde ebenfalls später um 1900 von der Familie Püschel käuflich erworben.