Tyssaer Annafest
Ei da Tiese werd d’letzte Juliwoche
gekehrt, geputzt ei jedn Loche,
gemolt, gewoschn und lackiert,
kurz olles werd halt imgeriert.
Die Weiba sausn rim wie Blitze
und schimpfn, doss da Moh nischt nütze:
“Ma mechte olls alleene mochn,
stiehn ock ein Wage rim, die Drochn!“
Su suchtse Kiebl, Hora, Seife,
ar findt schun wiera nej die Pfeife;
es lejht nou ollsn drieba, drunta,
om Koppe stieht da ganze Blunda.
Ofn Wage schiebn wie ungescheit
die Kuchnweiba bis zum Streit,
dou gibt’s Kuchn, schworz, braun und gaal,
dos riecht bis nei eis Elwetol,
druffe sieht ma Poppe und moun,
dosse se ‚n Leitn schmeckn sun.
Vun Moureibn gibt’s sugor Marode
ma brengt dan Orm schun niemej grode.
Om Suntich gieht da Trubl los,
druff freun sich olle, kleen und gross,
dou kwietscht’s und leiats ei olln Eckn,
vu da Kerche bis nauf zun Schlattner-Bäckn.
Ei Galla wird dou rimstolziert,
da neie Onzug ausgefiehrt,
dou wird geraacht, gebietscht, geplerrt,
da letzte Sechsa rausgezerrt.
Heute is nimmej su schlimm,
jo Rese, wu san die Zeitn hin,
wos kunnt ma vorn Kriege ban Kiekntone
assn und trinken fer enne ejntsche Krone.
Drei Toge ging da Sums wetta su,
die Tiesner bliebn heita und fruh,
dann wors vabei, dos Kuchngelecke
und olls gegassn, bis of die Hedelbeerklecke.
Erscht freutn sich olle druff, s ganze Johr
und nocha dou vawünschtn se’s gor.
Oba su wors schun zu olln Zeitn,
froht ock mou bei dan aldn Leitn,
wors Annafest ejne Woche vorieba,
gings ei da Tiese imma drunta und drieba!